Posts Tagged ‘Lesestoff’

Der Herr Blaumeiser

Liebe Lesende,

gerade flatterte im Kolibrischwirrflug eine Blaumeise vor meinem Fenster herum. Zugleich fiel mein Blick auf ein Buch mit allerhand Haushaltstipps. „Illustriert von J. Blaumeiser“ stand darauf. Nach einem ersten Lachanfall duck-duckte ich diesen zeichnenden Blaumeiserich. So lernte ich Josef Blaumeiser kennen. (Leider ist er schon lange tot.)

Was, Du kennst Blaumeiser noch nicht? A Schand!, werden die einen nun sagen. – Na schön, ich bin halt keine Bayerin. Vielleicht habe ich auch so manches von ihm längst gesehen und mich darüber amüsiert, aber wo sieht man schon den Namen eines Illustrators oder Karikaturisten? (Eigentlich auch a Schand.)

Anderen wird es im Stillen womöglich so gehen wie mir: Blaumeiser? Putziger Name! Nie gehört … – All jenen sei hiermit eine hübsche Webseite empfohlen:
Der Zeichner Josef Blaumeiser. Samt Bildergalerie und mit Zeichnungen gespickter Biografie zum Herunterladen.

Viel Vergnügen!

Eure Irja.

Terry Pratchett: Lords and Ladies

Liebe Lesende,

derzeit lese ich mehr, als dass ich schreibe. In letzter Zeit nehme ich mir dabei endlich wieder einmal Terry Pratchett vor.

In „Lords and Ladies“ (1992, dt.: Lords und Ladies) kehren Granny Weatherwax, Nanny Ogg und Magrat Garlick von längerer Reise nach Lancre zurück. König Verence hat seine Hochzeit mit Magrat festgelegt (was ihr gar nicht passt). Beim Steinkreis The Dancers spielen junge Mädchen mit schwarz lackierten Fingernägeln „Hexen“; ein Jäger treibt einen Hirsch in den Steinkreis (und ist kurz darauf einen sehr kurzen Augenblick lang sehr verwundert); die Bannmauer zwischen den Welten wird schwächer. – Und dann sind sie zurück in der Welt: die Elfen!

Warum das gar nicht so toll ist und was Esme, Gytha und die künftige Königin Magrat dagegen tun (mehr oder minder unterstützt oder gehindert durch Familie Ogg, ein Einhorn, die Bienen, den womanizing Zwerg Casanunda, Erzkanzler Mustrum Ridcully, Zauberer Ponder Stibbons, den Bibliothekar und ein paar andere ganz-normale Leute), erzählt Pratchett hier gewohnt furios, Lachmuskeln erschütternd und spannend.

Man muss den bisherigen Werdegang der genannten Hexen, Zauberer und des Königs nicht kennen, um diesen Scheibenwelt-Roman zu genießen. Tut man es, gibt es trotzdem die eine oder andere Überraschung. („Soso, schau einer an!“ oder auch: „Ach nee, oder?“)

Ein wilder Mittsommernachts(alp)traum, der auch die düsterer werdenden Herbsttage aufhellen kann.

Eure Irja.

Perfect Books!

Liebe Lesende & Schreibende,

„In Kanadas Hauptstadt Ottawa, nur wenige Gehminuten vom Parlamentsgebäude entfernt, befindet sich die kleine Buchhandlung »Perfect Books«. Man sei »Fiercely Independent«, also aus tiefster Überzeugung unabhängig, steht über dem Eingang.

Das Besondere an dieser Buchhandlung: Hier stellt man einige Regalmeter für örtliche Self-Publisher zur Verfügung. (…)“

Hier im Literaturcafe weiter lesen.

Das ist doch mal was!

Eure Irja.

Blick zurück in den Februar

Liebe Lesende,

nichts gegen Kälte, da helfen Socken und Pullover! Aber muss es dazu auch noch permanent grau sein? – Mir jedenfalls ging die gute Grille gleich wieder flöten.

Angeblich sollen Bewegung und frische Luft dieselbe wieder zurück locken. Ohnehin stand der Apfelbaumschnitt an, also auf zur Gartenputzete! – Wonach sich durchaus Zufriedenheit einstellte, sowie singenderweise der Zaunkönig, den wir schon vermisst hatten. Die gute Grille machte sich freilich weiterhin rar.

Wäre ich nicht über die schon länger bei mir herumgeisternden „Hotzpolder“ gestolpert (naja, beinahe; sie wuselten schnell beiseite), hätte ich mich wohl den ganzen Februar über gar nicht mit meinen Schreibwelten befasst. Wohin gehören diese Wesen? »Sirt« oder »Idris«? – »Sirt« am ehesten. Ja, doch.

Literarisch habe ich immerhin eine Lesung besucht, Krimi-Geschichten, vorgetragen im Amtsgericht! »Schwabens Schwarze Seele« heißt die Anthologie und enthält in jeder Hinsicht „köstliche“ Geschichten – samt Rezepten! Vier Autorinnen und zwei Autoren aus Tübingen und Reutlingen lasen, und dazu gab es (lecker braune) Seelen mit Kräuterkäs. (Ohne die üblen Folgen, die ein solcher in einer der Stories hatte!)

Schwabens Schwarze Seele Cover

Hg. B. Hellwig, Wellhöfer-Verlag, erhältlich überall, wo’s Bücher gibt.

Und sonst? – Man erwischte Gravitationswellen beim Verzerren des Raumes, Umberto Eco starb (hoffentlich nicht aus Gram über die Entwicklung Europas …), und die Erde eiert trotzdem brav weiter durchs All.

Eure Irja.

Das Buch über Bücher. Und Digitalisierung. Und …

Liebe Lesende,

eine gute Bekannte empfahl mir das Buch, und wir machten bei der Bücherei einen „fliegenden Wechsel“: sie gab es zurück, ich lieh es sofort aus. Dann lag es eine Weile bei mir auf dem Nachttisch. Endlich begann ich zu lesen – und las – und las – und … Nein, nicht gerade in einer Nacht, aber doch ziemlich in einem Rutsch durch.

Das Buch: Robin Sloan, »Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra« (orig.: »Mr. Penumbra’s 24-Hour-Bookstore«, 2012).

Der Ich-Erzähler Clay Jannon, Kunstakademiker und Webseiten-Desginer, bekommt einen Job in Penumbras Buchhandlung. Obwohl er die Nachtschicht hat, kommen immer wieder Kunden, die dringend nach bestimmten Büchern fragen. Nicht nur, dass er darüber genau Buch zu führen hat, sondern die Anforderungen scheinen einem Muster zu folgen.

Irgendwann übertritt Clay das Verbot, die herausgegebenen Bücher selbst anzusehen, und sieht: sie sind codiert. So kommt er in Kontakt mit der alten, Kulturen übergreifenden Geheimgesellschaft vom Ungebrochenen Buchrücken, die das Geheimnis der Unsterblichkeit ergründet, der dahinter stehenden Firma Festina Lente und ihrem Chef Corvina. Letzterer lehnt Digitaltechnik vehement ab, obwohl die Firma von Lizenzen für eine in Computern verwendete Schrift, die „Gerritszoon“, lebt.

Mit Hilfe alter und neuer Freunde und seiner Lieblings-Fantasy-Trilogie, den „Drachenlied-Chroniken“ von Clark Moffat, schafft Clay den Spagat zwischen alter und neuer Technik, Papier und Digitalisierung, einem originalen Lettersatz aus dem 15. Jahrhundert und GoogleBooks und entschlüsselt das gesuchte Geheimnis. Es ist nicht ganz das Erhoffte, aber ein hoffnungsvoller Ausblick.

Lebendig und ideenreich entwirft Sloan eine Vision, wie physische und digitale Welt zusammenarbeiten könnten. Herrlich sein Spiel mit realen und fiktiven Büchern und Personen. (Die „Gerritszoon“ könnte für Garamond stehen, Aldus Manutius gab es wirklich, Moffat und seine – auszugsweise zitierten! – Drachenlied-Chroniken dagegen nie – etc.)

Inzwischen ist Sloans schöne Vision leider negativ überholt, aber was ist der Mensch, wenn er keine Ziele für die Zukunft mehr hat?

Eure Irja.

Neuer Lesestoff

Liebe Lesende,

die Zeit der Abstinenz ist erst einmal vorüber, es gibt wieder was zu lesen!  – Nein, nicht direkt von mir, aber von Grimo Steinklaue.

Viel Vergnügen!

Irja.

Schnuckeliger Lese-Kalender

Liebe Lesende,

und hier der neue Fantasy-Kalender gleich auch mal im Bild:

Fantasy-Kalender 2016 vom Machandel-Verlag

Die Kalenderblätter sind rausnehmbar, am Ende hat man dann eine kleine Anthologie – mit farbigen Bildern!

Eure Irja.