Archive for the ‘Werkstattbericht’ Category

Frühling ward’s und Sommer ward’s …

… und nun ein neuer Herbst.

Tomatenberge …

… warten aufs Verspachteltwerden,

und auf den brachen Salat- und Bohnenbeeten wächst zaghaft Gründünger heran.

Auch auf meinem brachen Schreibbeet sollte ich wohl besser Gründünger ansäen, sonst schwemmt die nächste Herbstdepression den letzten Boden weg, aus dem noch etwas sprießen könnte. Immerhin will ich jetzt versuchen, meinen Blog wieder zu erwecken, während die Bilche langsam schon wieder schlafen gehen.

Eure Irja.

Mist, Mist, Mist!

… gibt, gut abgelagert, feinsten Dünger.

Auf den ich in diesem Falle leider nicht hoffen darf. Denn mein „Mist“ bezieht sich darauf, dass mich diese ver*** [zensiert] Erkältung, die überall lauert, jetzt doch noch am Schlafittchen gepackt hat.

Wenigstens hatte damit mein Ysop-Tee seinen ersten Einsatz, und ich muss sagen, er hat sich bisher gut geschlagen. Wird in die schnelle Einsatztruppe aus (bisher) Salbei, Melisse, Kamille und Minze aufgenommen.

Nächstes Jahr denke ich hoffentlich auch wieder daran, den Spitzwegerich-Honig vor dem Starkfrost ins Haus zu holen. Es ist einfach blöd, mit Grippe in den Garten zu gehen und gefrorenen Boden aufzustemmen, in dem tief unten das Honigglas schlummert.

Lob natürlich auch den Quitten. Gibt wenig, was so gut Heiserkeit  vertreibt wie Quittenkonfekt (oder -brot oder -speck oder wie auch immer).

Oh, ich muss Schluss machen – Sankta Bettruhe ruft!

Bis demnächst,

Irja.

Und nichts mehr zum Thema Schreiben?

Ja, doch, liebe Lesende und Schreibende,

die einen und anderen Gedanken mache ich mir noch zu diesem Thema, und die werde ich natürlich mit Euch teilen.

Meine eigenen Geschichten schweigen inzwischen, und ich weiß nicht, ob sich das wieder ändern wird. Schon länger hatten sie ja keine Lust mehr, nur für die Schublade geschrieben zu werden. Jetzt gab es einen bösen Schlag, und mir ist nicht mehr nach Erzählen zumute. („Therapieschreiben“ liegt mir nicht.)

Zur Zeit arbeite ich daran, schon vorhandene Geschichten aus ihren klemmenden Schubladenlagern zu befreien (lies: Self Publishing). Und drohe schon an der ersten Hürde zu scheitern: den Covern. – Aber dazu werde ich noch mehr schreiben!

Jetzt muss ich mich erst einmal den auftauenden Gefrieräpfeln widmen. Irgendwie widerstrebt es mir, die gesamte Ernte nur noch zum Vögelglücklichmachen oder Kompostverbessern zu benutzen.

Eure Irja.

Literatur ohne Sprache?

Liebe Lesende und Schreibende,

in einem Interview mit dem Tübinger Autor Joachim Zelter las ich den so sonderbaren wie erschreckenden Satz:

„Heute ist es fast schon ein häretischer Akt, wenn sich Literatur überhaupt noch mit Sprache beschäftigt oder auf Sprache setzt.“ (*)

Wie bidde?

Also nicht nur in den „Genres“ (und den Medien) wird man dazu angehalten, in einer Art „Einfacher Sprache“ zu schreiben und zu reden, sondern auch schon in der Normal-Belletristik?!

Liebe Verfechter der komma- und nebensatzlosen 1000-Wörter-Wortarmut (der Begriff „Wortschatz“ wäre hier fehl am Platze): Glaubt ihr wirklich, mit „Uuk, uuk. Uga. Voll-krass-ey.“ sei die Verständigung so viel leichter als mit hilfreichen Satzzeichen, der Unterscheidung zwischen (zum Beispiel) „Lampe“, „Laterne“ (**), „Fackel“ und „Scheinwerfer“ und dem einen oder anderen Nebensatz? – Ihr irrt euch! Fragt jene, die mit dem  pratchett’schen Bibliothekar zu tun haben! 
Die (ggf. lebensrettenden) Feinheiten des Tonfalls zwischen „Uuk“ und „Uuk“ heraus zu hören, ist viel, viel schwieriger!

Überhaupt: Was bleibt von „Literatur“, wenn es nur noch Strichmännchen-Sprache gibt? Uninteressante Allerweltsgeschichten in uninteressant platten Worten ausgewalzt.

Also, liebe Lesende, Schreibende und Verlegende: Schaut nicht immer nur auf „Plots“ und „Spannungsbögen“ und „Selling Points“ und all das, sondern werft auch ein Auge auf die Sprache, in der ein Autor sie euch präsentiert. So manches 08/15-Spannungselement kann sich sparen, wer sprachliche Farben und Schattierungen beherrscht.

Eure Irja.

 

Joachim Zelters Homepage: http://joachimzelter.de/

Einfache / Leichte Sprache (in manchen Zusammenhängen sehr sinnvoll!): http://www.leichtesprache.org/index.php/startseite/leichte-sprache

(*) Schwäb. Tagblatt 27.09.2016, „Regionale Kultur“ – Zelters nächste Sätze sind übrigens: „Ich tue es trotzdem. Für mich ist Sprache keine Asphaltmaschine epischer Handlungen, sondern eine eigene, unersetzliche Welt.“

(**) Es soll nicht-migrierte Deutsche geben, die dieses Wort nicht mehr kennen …

Hallo Herbst

Liebe Lesende,

da bin ich wieder – hab‘ ich hier irgendwas verpasst? 😉

Da dachte ich, ich mache ein bisschen Urlaub – schon quengelte der Garten und fühlte sich vernachlässigt. Also ein bisschen Pflegeprogramm fürs Grün & Gemüse – da fühlten sich andere Projekte hintergangen. Kaum kümmerte ich mich um die, da wurde es richtig heftig, mit Unglück in engster Familie, Arztfahrten, Krankenhausbesuchen …

So weit also der Sommer.
Hallo Herbst.

Euer Irja.

Achtung, Hobby-Autoren sind keine „echten“ Autoren … oder?

Liebe Lesende, bei „Dunkelfeder“ stieß ich auf einen wahrlich interessanten Beitrag:

In den letzten Tagen bin ich im Social Media über einige Diskussionen zum Thema Hobby-Autor gestoßen und habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Ernsthaft und völlig wertfrei. Und nein, es geht hier jetzt nicht um Wortklauberei. Im Gegenteil, das ist ein sehr wichtiges Thema, das wir endlich einmal ausdiskutieren müssen. Kann ja nicht sein, dass sich jeder einfach so Autor nennt, wo kommen wir denn da hin? …

Hier weiterlesen!

In the Year Twenty-o-twenty-five …

… if man is still alive … (*)

Wo, liebe Lesende und Schreibende,

wollt ihr in zehn Jahren stehen?

Auf dem Eiffelturm – auf Hawaii Beach – auf der Zugspitze – als Denkmal auf einem Podest (echt?!) – mit beiden Beinen auf dem Boden – …
Aha.

Und so generell im Leben und im Schreiben?

Sich diese Frage zu stellen, empfiehlt Richard Norden Autoren in einem seiner Workshop-Texte, der mir gerade wieder vor die Augen gekommen ist. Er rechnet auch nachvollziehbar vor, warum.

(Fürs Fantasy-Genre hämmert er gleich noch ein Ge-Setz fest, dem man sich offenbar klaglos unterwerfen soll. Aber das nehme ich mir anderswo als Thema.)

In zehn Jahren? – Ich habe jetzt schon den 50-%-Grat meiner durchschnittlichen Lebenserwartung überkraxelt, und dann soll ich noch zehn Jahre in die Zukunft blicken?

Bitte schön: In zehn Jahren begrüße ich hier im Blog (if Blogs are still alive …) meinen 1733. Follower, betreibe eine eigene Fanseite, steht Band 9 von Grimos Abenteuern kurz vor der Veröffentlichung und eine Verfilmung der Serie kurz vor Drehbeginn (Casting gerade abgeschlossen).

Versteht sich, dass »Würmerfraß« noch und »Drei Tropfen Blut« wieder auf dem Markt sind, außerdem 3 – nein, seien wir realistisch: 2 weitere Romane, wahrscheinlich im hochautomatisierten Selbstverlag.

(Weitere 2 Romane und zwölf Kurzgeschichten gehen aufs Konto eines Alter Egos, daher der scheinbar geringe Output. Eine Falle, vor der auch Richard Norden in seinem Artikel warnt, ach ja …)

Bis dahin kann ich davon sogar leben – weil’s ohnehin Bedingungsloses Grundeinkommen gibt.

Wolle wette?  😉

Und ihr, liebe Lesende und Schreibende, wo steht ihr in 10 Jahren?

Eure Irja.

(*) Korrekt natürlich „In the year 2525“, von Zager & Evans. 🙂